Revilos heile Welt

reviloMein Sohn Carl ist drei Jahre alt und geht mittlerweile stramm auf die Vier zu – aber weder die fortschreitenden Tage noch das Leben selbst machen ihm, im Gegensatz zu seinem Vater, graue Haare. Klar – das Leben ist einfach und dreht sich um Dinge wie Weitsprung, das Kartenspiel Uno, Haribo und – wie könnte es anders sein – Grasflecken auf Jeanshosen. Eben so wie es sein soll. Zudem besteht das Leben für Carl noch aus festen Ritualen, an denen er sich bestens festhalten kann – Rituale, die sich nun schon seit mehr als drei Jahren fest behaupten – das abendliche Schmökern in Kinderbüchern gemeinsam mit Papi oder Mami, je nach dem, wer gerade dran ist, ist eines davon. Die Wahl des allabendlichen Buchtitels liegt natürlich bei Carl, was dazu führt, dass der vorlesende Vater hofft, heute nicht schon wieder das allgegenwärtige Raketenbuch oder zum vierten Mal am Stück „Mein bester Freund ist Polizist“ zum Besten geben zu müssen. Und Hoffnung ist das Einzige, das bleibt, denn: Beeinflussbar ist die Wahl nicht. Im Gegenteil: Macht man die nervende Polizistengeschichte madig, ist ziemlich klar, dass man im Anschluss einem fast Vierjährigen Dinge wie „Spurensicherung“ oder „Gegenüberstellungen“ ebenso so begeisterungsfähig schlüssig näher bringen muss. Kein leichter Job, man will sich ja nichts vorwerfen lassen – später, wenn der Junge 16 ist und mit dem ersten Vollrausch nach Hause kommt. Also hofft man jeden Abend „Revilos heile Welt“ weiterlesen