Unsere große Umfrage zur Zukunft der deutschen Auswärtstrikots ist vorbei und das Votum klar. Wenn es nach der Mehrheit der deutschen Fans geht, werfen Jogis Buben ihre roten Auswärtstrikots bald in die Tonne und laufen stattdessen wieder im traditionellen Grün auf. Das jedenfalls ist das Ergebnis unserer Umfrage zu dem Thema. Demnach wünschen sich 55 Prozent der über 793 befragten Fans die Trikots zurück, in denen Deutschland in den Siebzigern und Achtzigern große Erfolge feierte. Nur 35 Prozent befürworten weiterhin das rote Auswärtstrikot, nur zehn Prozent lässt das Thema kalt. Noch mal zur Erinnerung: Neben dem unumstrittenen weißen Deutschland-Trikot hatte Deutschland bis zum Jahr 2005 ausweichend immer in grün gespielt. Erst der damalige Teamchef und DFB-Reformer Jürgen Klinsmann brach mit der Tradition und setzte fortan auf rote Auswärtstrikots und begründete das mit dem aggressiveren Farbwert. Allerdings lief die DFB-Elf weder während des Sommermärchens 2006 noch bei der EURO in Österreich und der Schweiz in rot auf.
Deutschland feierte große Siege in grün: das WM-Halbfinale 1990 in Turin gegen England wurde im Elfmeterschießen und mit grünen Schattenstreifen ebenso gewonnen, wie das Zwischenrundenspiel bei der WM 1974 im eigenen Land gegen Schweden (4:2). Freilich setzte es auch eine der empfindlichsten Niederlagen, als der Argentinier Burruchaga kurz vor Schluss des WM-Endspiels 1986 Toni Schumacher überwand und Hans-Peter Briegel in grün einen kleinen Schritt zu spät kam, um den Treffer zu verhindern.
Was ist nun die Quintessenz aus der Geschichte? Ganz einfach: Deutschland in Grün hat eine Geschichte, Deutschland in Rot ist höchstens eine Marketingmaßnahme – so einfach ist das. Deshalb verbinden wir unser Umfrageergebnis mit einer Bitte an Ausrüster adidas und den DFB: Lasst die Köpfe rauchen und bringt zur WM ein grünes Auswärtstrikot auf den Markt. Die Mehrheit der Fans ist jedenfalls auf Eurer Seite.